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Oksana Sabuschko

 

Museum der vergessenen Geheimnisse

 

Droschl Verlag, Wien 2010

ISBN 9783854207726

Gebunden, 760 Seiten, 29,00 EUR

 

Aus dem Ukrainischen von Alexander Kratochvil

 

 

 

Eine schonungslose, mutige und manchmal schockierende Abrechnung mit den gesellschaftlichen Verhältnissen der Ukraine.

 

Oksana Sabuschkos zweiter Roman ist eine schonungslose, mutige und manchmal schockierende Abrechnung mit den gesellschaftlichen Verhältnissen der Ukraine. In einem komplexen Panorama erzählt sie die Geschichte dreier Frauen und damit auch die schwierige und verworrene Geschichte der Ukraine im 20. Jahrhundert.

 

Daryna ist Fernsehproduzentin in Kiew. Eines Tages entdeckt sie ein Foto der Partisanin Helzja, Mitglied der Ukrainischen Aufstandsarmee in den 40er Jahren, und beschließt, ihre Geschichte in einer Dokumentation aufzuarbeiten, umso mehr, als sie sich im Zuge ihrer Recherchen in Helzjas Enkel verliebt. Fast zur selben Zeit kommt Darynas beste Freundin bei einem Unfall ums Leben, die Malerin Wlada, deren international hoch gehandelte Gemäldeserie »Geheimnisse« bei diesem Unfall verschwindet.

 

Geheimnisse – vor den Bolschewiken vergrabene Ikonen, geheimniskrämerische Mädchenspiele, von der offiziellen Geschichtsschreibung Verschwiegenes, das Unausgesprochene zwischen Männern und Frauen – dieses Motiv durchzieht den überbordend erzählten Roman, der eine erstrangige Mentalitätsgeschichte eines paradigmatischen osteuropäischen Landes darstellt. Oksana Sabuschkos neues Buch ist noch offensiver als ihr Erfolgsroman Feldstudien über ukrainischen Sex, sie verschont weder die Helden der ukrainischen Geschichte noch deren Opfer, weder die Jahrzehnte unter der russischen Sowjetherrschaft noch die ersten beiden Jahrzehnte der Unabhängigkeit, und – da sich der gesellschaftliche Machtkampf gerade auch im Sexuellen spiegelt – weder Männer noch Frauen. Ihre Fragen gehen uns alle an: Ist es vernünftig, die »stillgelegten Geheimnisse« der Geschichte auszugraben – oder sollte man sie aus Sicherheitsgründen gar nicht erst berühren? Wie gehen wir mit den Traumata der Vergangenheit um, von denen wir gar nicht wissen, dass wir sie geerbt haben?

 

Oksana Sabuschko

 

Oksana Sabuschko, eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen der heutigen Ukraine, wurde 1960 geboren und lebt in Kiew. Sie hat Philosophie studiert, an der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften gearbeitet, war als Fulbright-Stipendiatin in Harvard sowie Pittsburgh und als writer-in-residence an der Penn State University. Sabuschko publizierte seit Mitte der 80er Jahre mehrere Lyrikbände (ein Auswahlband in englischer Übersetzung erschien 1996 in Toronto), mehrere Erzählungen und politisch-philosophische Studien, 1996 ihren ersten Roman (dt. Feldstudien über ukrainischen Sex, Droschl 2006). Das letztgenannte Werk zirkulierte noch vor dem Erscheinen als Raubdruck und machte den Namen der Autorin berühmt. Ihr 2009 in Kiew veröffentlichter Roman, den der Droschl Verlag unter dem Titel Museum der vergessenen Geheimnisse ein Jahr später herausbrachte, führte sämtliche ukrainischen Bestsellerlisten an.

Sabuschkos Werk wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und u. a. mit dem Global Commitment Foundation Poetry Prize (1997) sowie dem Angelus-Preis (2013) ausgezeichnet. Mit ihren Essays in Planet Wermut (2012) und Der lange Abschied von der Angst (2018) nimmt Sabuschko von einem kritisch feministischen, postkolonialistischen Standpunkt Stellung zu Politik und Geschichte ihres Landes, zur Rolle der Autorin vorm kolonialen Hintergrund.

 

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